Tierische Hausmittelchen und Hausapotheke

Was soll eine Hausapotheke für mein Tier enthalten und wann kann ich ihm mit einem Hausmittel weiterhelfen?
Vorweg: Es ist sehr wichtig, dass man als Besitzer den Gesundheitszustand seines Tieres richtig einschätzen kann.
Im Zweifelsfall bitte IMMER vorab den betreuenden Tierarzt kontaktieren!

Hier eine grobe Orientierungshilfe:

Weiters gilt: es steht was weg, was dran sein sollte, Blutung/Blutbeimengungen, mehrmaliges Erbrechen, erfolgslose Versuche Harn/Kot abzusetzen » TIERARZT!

Aufmerksame Leser haben bereits bemerkt: erster essentieller Bestandteil der tierischen Hausapotheke ist ein FIEBERTHERMOMETER. Gemessen wird im After, Ohrthermometer etc. funktionieren nicht.

ZECKEN:
Ein weiteres wichtiges Utensil ist eine ZECKENZANGE: Zecken sollten immer so rasch als
möglich entfernt werden!

VERSORGUNG VON KLEINEN WUNDEN:
Sollte es sich um kleine Kratzer, Schürfwunden, kleine Ekzeme oder Ähnliches handeln, die nicht bluten, nicht klaffen und keine Bisswunden sind, empfehle ich:
» Reinigung mit KÄSEPAPPELTEE (Fol. malvae) oder Wasser
» Desinfektion mit OCTENISEPT
» 2 x täglich HONIGSALBE auftragen

Durch Socken, T-Shirts, Bodies etc kann ständiges Belecken verhindert werden. Es darf nichts einschnüren oder reiben, Verbände anlegen muss gelernt sein!

DURCHFALL:
Ein sehr häufiges Problem vor allem bei Hunden. Bei gutem Allgemeinbefinden und Appetit empfehle ich eine Futterumstellung auf gekochtes Huhn mit (sehr lange) gekochtem Reis, eventuell auch lang gekochten und pürierten Karotten. Außerdem sollte man in der Hausapotheke ein pflanzliches DURCHFALLMITTEL haben. Zur Auswahl stehen Pasten oder Tabletten. Bei Welpen/Kitten auf den Flüssigkeitsverlust achten! Aber auch bei erwachsenen Tieren gilt: besteht der Durchfall länger als 24 Stunden, vor allem trotz Durchfallmittel, lieber einen Termin beim Tierarzt vereinbaren!

ERBRECHEN:
Bei Hunden und Katzen kommt es relativ leicht zu Erbrechen. Abhängig von Alter, Häufigkeit und Art des Erbrochenen empfiehlt es sich, einen leichten MAGENSCHUTZ zu Hause zu haben. Verabreichung besser erst nach Rücksprache mit dem Tierarzt! Zusätzlich kann ein Reis-Congee helfen (Rezept siehe unten).
Wird auch Flüssigkeit erbrochen oder bleibt das Erbrechen bestehen, empfiehlt sich ein Tierarztbesuch. Auch wenn sich die Übelkeitsphasen laufend wiederholen – zum Beispiel einmal im Monat – ist eine Abklärung dringend notwendig.

SCHMERZMITTEL:
Es ist sehr praktisch ein gut verträgliches, auf sein Tier abgestimmtes SCHMERZMITTEL in der Hausapotheke vorrätig zu haben. Bitte NUR nach Rücksprache mit dem Tierarzt verabreichen.
Vor allem bei Magen-Darmproblemen kann es durch eine „falsche“ Gabe zu verheerenden Folgen inklusive
massiver Blutungen etc. kommen!

ZUSAMMENFASSUNG:
– Fieberthermometer
– Zeckenzange
– Desinfektionsmittel
– Käsepappeltee
– Honigsalbe
– Magenschutz
– Durchfallmittel
– Schmerzmittel

Und natürlich individuelle Medikamente in ausreichender Menge!
Regelmäßig Ablaufdaten und Zustand kontrollieren.
Wir beraten Sie gerne!

REIS-CONGEE:
1 Tasse Bio-Basmatireis auf 12 Tassen Wasser
» 1 x aufkochen lassen, Schaum abschöpfen
» anschließend ca. 4 Stunden auf Miniflamme (Herd Stufe 1 – 2) vor sich hin köcheln lassen – duftet herrlich!
Der Reis zerfällt und es entsteht ein Brei. Diesen kann man in saubere leere Einkochgläser abfüllen, hält sich im Kühlschrank bis zu zwei Wochen.

Vor der Fütterung auf dem Herd (nach TCM nicht in der Mikrowelle) auf lauwarm erwärmen, etwas salzen – warm verfüttern. Kann auch mit gekochtem Huhn, Pute oder Fisch „verfeinert“ werden.